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Von der ersten Idee bis heute
Wann Saint-Exupéry erstmals die Idee zum Kleinen Prinzen fasst, ist bis heute Gegenstand vieler, teilweise spekulativer Überlegungen. So nimmt man beispielsweise das Jahr 1935 an, als der Autor mitten in der libyschen Wüste notlanden muss und erst nach fünf Tagen wieder auf Menschen trifft. Auch beginnt er etwa um diese Zeit, sich in Restaurants die Wartezeit mit Zeichnungen auf den Papiertischdecken zu vertreiben – Skizzen einer kleinen Figur, die durchaus als Vorläufer des Kleinen Prinzen betrachtet werden kann. Seine Briefe werden von nun an ebenfalls mit dieser Figur verziert, die bisweilen einfach durch den Text hindurch spaziert.
Den eigentlichen Anstoß gibt jedoch 1942 die Frau seines amerikanischen Verlegers Curtice Hitchcock, die Saint-Exupéry dazu ermuntert, es einmal mit einem Märchen für Kinder zu versuchen. „Saint-Ex“ – wie er von Freunden und Kollegen genannt wird – lebt zu dieser Zeit in New York. Nachdem er von September 1939 bis August 1940 im Kriegseinsatz gewesen ist, plant er eine Reise nach New York, aus der unerwartet ein dreijähriger Aufenthalt wird. Seine allgemeine Verfassung ist zu dieser Zeit nicht gut. Die geistig-politische Zerstrittenheit seiner Landsleute daheim plagt ihn ebenso wie das Bemühen darum, die Amerikaner für die Lage Europas im Krieg zu interessieren. Hinzu kommen gesundheitliche Beschwerden und das Fremdheitsgefühl in New York, das auch nach längerem Aufenthalt nicht weichen will.
In diesem Zustand schreibt er den Kleinen Prinzen, der bei seinem Erscheinen im April 1943 zunächst Irritation auslöst. Saint-Exupéry ist zu dieser Zeit längst kein unbekannter Autor mehr. Seine in den Jahren zuvor erschienenen Bücher Südkurier, Nachtflug, Wind, Sand und Sterne (Orig. Terre des hommes) sowie Flug nach Arras sind große Publikumserfolge und werden zum Teil mit bedeutenden Preisen bedacht. Auch seine journalistischen Beiträge aus Russland und Spanien, wo er zeitweise als Korrespondent tätig ist, finden große Beachtung.
Das Befremden bei Erscheinen des Kleinen Prinzen resultiert aus der Erwartungshaltung einer Öffentlichkeit, die den Autor – mit Recht – durch seine bisherige Arbeit als humanistisch engagierten Kritiker seiner Zeit kennengelernt und nun eher eine politische Stellungnahme zum Kriegsgeschehen erwartet hat. Erst später beginnt man zu begreifen, dass der Kleine Prinz in seinen Grundgedanken, seiner philosophischen Stimmung völlig im Einklang mit Saint-Exuperys früheren Schriften steht: Es finden sich die Ablehnung des sinnentleerten, begeisterungsarmen Lebens in der modernen Massengesellschaft sowie eines überintellektualisierten und dadurch kraftlos gewordenen Humanismus wieder.
1950 erscheint Der Kleine Prinz in deutscher Sprache im Karl Rauch Verlag. Von der klassischen Übersetzung mit den bekannten Sätzen und Zitaten von Grete und Josef Leitgeb wurden bis heute über 11 Millionen Exemplare verkauft.
KARL RAUCH VERLAG GmbH & Co. KG
1923 bis heute
Aufregende Zeiten von der Gründung bis nach dem Zweiten Weltkrieg
Der Kaufmann und Verlagsmitarbeiter Karl Rauch (1897-1966) eröffnete 1921 in Dessau eine Kunst- und Bücherstube, der er 1923 einen Buchverlag anschloss, den Karl Rauch Verlag. Der erste Weltkrieg, die Spanische Grippe und die Gründung der Republik lagen hinter ihm. Mit der Inflation, der Weltwirtschaftskrise, die seine Bücherstube nicht überstand, und dem Zweiten Weltkrieg standen ihm weitere schwierige Zeiten bevor.
Nach dem Umzug nach Markkleeberg bei Leipzig 1937 begann Rauch, das Verlagsprogramm auszuweiten. Er veröffentlichte zeitgenössische Autor*innen aus Deutschland, beispielsweise das Gesamtwerk Eugen Gottlob Winklers, es folgten Übersetzungen von Autoren aus Frankreich – darunter 1939 mit „Wind, Sand und Sterne“ der erste Titel von Antoine de Saint-Exupéry.
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs geriet die Arbeit des Verlags zunehmend unter den Druck der nationalsozialistischen Machthaber und des Kriegsgeschehens. Im März 1945 wurden das Verlagshaus und das Lager bei einem Luftangriff völlig zerstört.
Wiederaufbau und Umzug an den Rhein
Nach dem Krieg nahm Rauch das Verlagsgeschäft wieder auf, wachsende Schwierigkeiten mit den Behörden veranlassten ihn aber 1948, aus der sowjetisch besetzten Zone nach Boppard am Rhein überzusiedeln. Der Neubeginn dort erfolgte allerdings unter finanziellen Problemen, und 1949 verkaufte Rauch seine Anteile an die Unternehmerfamilie Bagel, um den Fortbestand seines Verlags zu sichern. Verlagssitz wurde nun Düsseldorf, Karl Rauch blieb bis zu seinem Ausscheiden 1952 Geschäftsführer.
Wie aus Neuerscheinungen Klassiker der Weltliteratur wurden
Es erschienen weitere Werke von Antoine de Saint-Exupéry, darunter 1950 „Der Kleine Prinz“, aber auch deutsche Erstübersetzungen anderer zeitgenössischer französischer Autor*innen wie Albert Camus und Boris Vian.
Das Verlagsprogramm wurde kontinuierlich ausgebaut: Neben Klassikern der Weltliteratur erschienen Erstausgaben anderer moderner internationaler Autor*innen wie Thomas Pynchon oder Isaac Asimov sowie heutige Kinderbuchklassiker von Graham Greene oder Maurice Druon. Auch Sachbücher wie die 1961 begonnene historische Dokumentarreihe „In Augenzeugenberichten“ sorgten für Aufmerksamkeit und erzielten hohe Auflagen.
Mit Beginn der 1980er Jahre wurde die Novitätenproduktion des Verlags zunächst reduziert und später ganz eingestellt. Den Kern des Verlagsprogramms bildete fortan für viele Jahre das Werk Antoine de Saint-Exupérys.
Aufbruch in eine neue Zeit
1995 übernahm die Patmos Verlagsgruppe in Düsseldorf die verlegerische und vertriebliche Leitung, bis sich der Verlag 2007 hieraus löste und in Kooperation von großen Vertriebspartnern wieder selbständig auf dem Buchmarkt aktiv wurde. Im Zuge einer nun wieder verstärkten Programmplanung wurden zunächst die Werke Antoine de Saint-Exupérys durch neue Ausgaben und Übersetzungen aktiv vermarktet, bevor 2015 auch die Literatursparte in Anknüpfung an die große Tradition des Hauses wieder ausgeweitet wurde, ergänzt um eine Sparte mit Kinder- und Familienbüchern, von den einige seither mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.
Der Urheberschutz für die Werke Antoine de Saint-Exupérys endete 2014, und „Der kleine Prinz“ darf seitdem in Konkurrenzausgaben mit neuen Übersetzungen erscheinen. Es zeigte sich jedoch schnell, dass Leser weiterhin zur klassischen Übersetzung des „Kleinen Prinzen“ von Grete und Josef Leitgeb greifen, deren Text inzwischen Generationen vertraut ist und aus der viele Zitate längst Eingang in den allgemeinen Wortschatz gefunden haben. Mit einer Verkaufszahl von bislang über 15 Millionen in allen Ausgaben ist die deutsche Originalübersetzung von „Der kleine Prinz“ der anhaltende Verkaufsschlager des Verlags.
Heute
Im Jahr 2021 beendete der Verlag seine jahrelangen Vertriebspartnerschaften. Nun auch in dieser Hinsicht wieder vollständig selbständig, feiert der Karl Rauch Verlag 2023 sein 100-jähriges Bestehen.